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Girls‘ Morning Out

Ich habe eine beste Freundin und das ist ein riesengroßes Glück. Wir haben zusammen Abitur gemacht, das ist inzwischen eine Weile her, und kennen uns nun schon etwas länger als unser halbes Leben. Neben unserem gemeinsamen Interesse für Indierock, unserem wahnsinnig guten Humor und der phänomenalen Fähigkeit, Bierflaschen mit Medaillen zu öffnen (oder den Zähnen, wofür wir aber inzwischen zu vernünftig sind), verbindet uns auch die Leidenschaft fürs Laufen. Zwar haben wir zu Schulzeiten in derselben Stadt gelebt und auch Teile des Studiums noch in relativer örtlicher Nähe zueinander verbracht, doch spätestens mit dem Berufseinstieg zog es meine Freundin in urbanere und kosmopolitischere Gefilde als Nordrhein-Westfalen zu bieten hat – seither sehen wir uns seltener, als wir beide gut finden. So mag es wenig erstaunen, dass wir die raren Treffen dann ordentlich feiern. Lange, lange Zeit bedeutete das vor allem, feste anzustoßen. So oft und so viel, bis von dem kostbaren Abend (oder T
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Laufen 2020 – Pt. 2: Ein Beinahe-Sixpack und ganz neue Ziele

Nach dem für mich triumphalen Abschluss des Marathonkurses braucht es nicht viel, um mich für den Anschlusskurs im Sommer zu begeistern. Zwar sind nach wie vor keine „echten“ Laufwettbewerbe in Sicht, aber der sommerliche Schwarzwald lockt als Laufrevier, zumal inmitten von Lockdowns und Corona-Tristesse.  Auch den besten aller Ehemänner kann ich von meinem Vorhaben überzeugen, zumal es in diesem „Ausnahmekurs“ einen Laufplan für alle gibt und Gesundheit, Spaß und Höhenmeter statt Kilometer kloppen im Fokus stehen. Kraft- und vor allem Rumpftraining bleibt weiterhin ein Schwerpunkt, der berühmte Sixpack wird für die einen mehr, für die anderen weniger scherzhaft zum neuen Ziel. Ich persönlich bin jedenfalls stolz wie Bolle, als sich die ersten Muskelpartien recht deutlich abzuzeichnen beginnen. Neue Ziele   Das neue Laufziel ist indes folgendes: Den Panoramaweg rund um Baden-Baden laufen – etwa 45 Kilometer mit 1800 Höhenmetern als „Run & Hike“, Steigungen dürfen und sollen ausdrü

Laufen 2020 – Pt. 1: Marathontraining ohne Marathon

2020 – das sah auf den ersten Blick nach einer sehr adretten Jahreszahl aus, leicht zu merken und grafisch ausgewogen. In die Weltgeschichte eingegangen ist es inzwischen eindeutig eher als, nun ja, ziemliches Arschlochjahr, um ein klares Wort zu finden, das allerhöchstens ein paar Punkte in der B-Note durch die Abwahl von Donald Trump sammeln konnte. Davon abgesehen ließe es sich leicht umbenennen in „Und dann kam Corona“. (Falls unvorstellbarerweise irgendwann jemand nicht mehr wissen sollte, was es damit auf sich hatte: das Coronavirus verursacht eine Atemwegserkrankung, die wir hierzulande erst einmal für ein vornehmlich chinesisches Problem hielten, bis das Virus im Sprinttempo auch bei uns einmarschierte, die meisten von uns wenigstens zeitweise in quarantäneähnliche Zustände versetzte und neben zahllosen Menschenleben auch gleich das öffentliche Leben sowie das ein oder andere Grundrecht einkassierte.) Das ging auch an meinem Laufjahr nicht spurlos vorbei. Dieses wiederum begann

11 (Einsteiger-)Tipps, mit denen Trailrunning richtig Spaß macht

(und drei Zusatztipps für Flachländer wie mich, die Höhenmeter bislang nur von der Anzeige im Flugzeug kannten.) Trailrunning sieht auf Fotos immer super aus: Der laufende Mensch ist instagramtauglich von der Natur gerahmt, das trendige Waldbaden wird gleich miterledigt und es kommt automatisch ein bisschen Abenteuerfeeling auf. Aber, oh weh, setzt der Asphaltbezwinger den Fuß erstmals in wurzeliges, gar hügeliges Gelände, um dort zu laufen, zeigt sich: Es liegen Sachen im Weg, Löcher, Wurzeln und Steine können dem Unachtsamen zur Stolperfalle gelangen und überhaupt, diese Höhenmeter... Wer hat da nur die ganzen Hügel hingestellt?! Ist im Wald laufen vielleicht doch nicht so toll? Oh doch - und mit ein paar Tricks und Kniffen macht es richtig Spaß! 1.  Gehpausen sind super!  Auch erfahrene Trailläufer werden sehr steile Anstiege tendenziell gehend absolvieren, da man hier ansonsten sehr viel Kraft verschenkt. Gerade für Einsteiger kann es bei dem Versuch, alles „durchzulaufen“ schnell

Happy Höhenmeter? Im Schwarzwald geht es bergauf.

Ich bin, so hat es ein leider nie wiedergesehener netter Gesprächspartner auf einer Berliner Hinterhofsommerhochzeitsfeier einmal schön in Worte gefasst, „ein richtiges Draußenmädchen“. Ich gehe gerne wandern, habe schon als Kind beim Spielen mit Vorliebe so getan, als gäbe es in unserem Garten keine Zivilisation und übernachte heute noch gerne im Wald, obwohl ich Spinnen eklig finde.  (Dazu mein Mann nachdenklich während einer kalten Januarnacht nahe Forbach: „Jetzt bezahlen wir also Miete für eine Wohnung in Köln und eine Wohnung in Baden-Baden und schlafen im Winter im Zelt.“) Eigentlich spiele ich immer noch gerne draußen und tue so, als gäbe es keine Zivilsation. (Nur Wege. Und Wegweiser. Und Googlemaps.) Jedenfalls ist es als „Draußenmädchen“ mit Begeisterung für Laufsport ja fast selbstverpflichtend, Trailrunning (wie „Durch-den-Wald-Laufen“ neudeutsch heißt) großartig zu finden. Auch ich finde, dass Laufbänder irgendwie wahr gewordene Hamsterräder für Menschen sind und habe mic

Über einen Baum

„Was bedeutet es, frei geboren zu sein, aber nicht frei zu leben? Welchen Wert hat politische Freiheit, wenn sie nicht Mittel ist für moralische Freiheit? Ist es die Freiheit, Sklave zu sein, oder die Freiheit frei zu sein, auf die wir stolz sind?“   Henry David Thoreau, „Leben ohne Prinzipien“     Meine Freundin und ich laufen durch den Wald. Das ist mit Abstand das Beste, was dieser Tag zu bieten hat, den ich bis dahin sitzend im Büro verbracht hatte, heute unter einem massiven „Was mache ich hier eigentlich?“-Eindruck stehend. Klar gibt es auch viele andere Tage, aber heute habe ich das Gefühl, nicht nur Lebenszeit, sondern auch Energie zu verkaufen und zweifle stark daran, dabei einen guten Deal gemacht zu haben. Jedenfalls ist es ein sehr guter Tag, um durch den Wald zu laufen. Die Bewegung befreit mich von meinem Frust, bringt Distanz zwischen mich und diesen irgendwie unwürdigen Tag. Zwar lade ich meinen Ärger zunächst noch bei der Freundin ab, die diese Unart von mir höflich er