Woah, Zehnjähriges! Ohne Witz, so ungefähr zehn Jahre laufe ich jetzt schon. (Nicht am Stück. Ich bin ja nicht Forrest Gump. Aber wirklich ziemlich regelmäßig!) Hätte mir das vor, sagen wir mal elf oder zwölf Jahren jemand gesagt, hätte ich mich vermutlich gewundert. Komisch, hätte ich gedacht, ich? Meine Sportlehrerin in der Grundschule hatte mir gesagt, ne Drei, mehr ist nicht drin, ich sei eben unsportlich, dafür könnte ich ja andere Sachen. (Ich weiß, das hab ich schonmal erwähnt, aber ich kann es halt nicht vergessen - meehhh.) Dabei war es irgendwie immer geblieben. Damals war ich sehr traurig, aber ich nahm dieses Urteil mehr oder weniger mit einem Achselzucken hin. Was soll man da auch machen? Also war ich eben unsportlich, den Job musste ja wohl auch einer machen, nahm ich an. Das war's dann eben, quasi für immer. Ich hätte aber auch gar kein richtiges Bild von mir heute gehabt, glaube ich, also nicht in der zweiten Klasse und auch nicht vor zwölf Jahren, ...
Ich heiße Johanna, war ein furchtbar unsportliches Kind und habe Englisch und Philosophie studiert. Mein Leben lang bin ich auf die eine oder andere Weise gerannt, doch seit ich 2008 tatsächlich mit dem Laufen begonnen habe, bin ich immer mehr auch angekommen. Um dieses Element in meinem Dasein, welches mir zugleich Fundament und Bewegung bedeutet, soll es hier gehen: das Laufen.