Woah, Zehnjähriges! Ohne Witz, so ungefähr zehn Jahre laufe ich
jetzt schon. (Nicht am Stück. Ich bin ja nicht Forrest Gump. Aber
wirklich ziemlich regelmäßig!)
Hätte mir das vor, sagen
wir mal elf oder zwölf Jahren jemand gesagt, hätte ich mich vermutlich
gewundert. Komisch, hätte ich gedacht, ich? Meine Sportlehrerin in der
Grundschule hatte mir gesagt, ne Drei, mehr ist nicht drin, ich sei eben
unsportlich, dafür könnte ich ja andere Sachen. (Ich weiß, das hab ich
schonmal erwähnt, aber ich kann es halt nicht vergessen - meehhh.) Dabei
war es irgendwie immer geblieben. Damals war ich sehr traurig, aber ich
nahm dieses Urteil mehr oder weniger mit einem Achselzucken hin. Was
soll man da auch machen? Also war ich eben unsportlich, den Job musste
ja wohl auch einer machen, nahm ich an. Das war's dann eben, quasi für
immer.
Ich hätte aber auch gar kein richtiges Bild von mir heute gehabt, glaube ich, also nicht in der zweiten Klasse und auch nicht vor zwölf Jahren, da war ich 21. Da wohnte ich in einer WG mit einer ziemlich attraktiven Mitbewohnerin; ich war die mit den interessanten Freunden, mit denen man tiefsinnige Gespräche am Küchentisch führen konnte (Ich studierte ja Philosophie. Auf Magister.), sie war die mit den hübschen Männern. Naja, hübsch ist noch lange nicht schlau und schon gar noch nix zum Pferdestehlen, aber das ist einem mit 21 ja erstmal egal. Vor zwölf Jahren war ich meistens traurig, verzweifelt sogar. Ich trank viel Wein in der Hoffnung, dass die Welt, wenn man sie etwas verschwommener sähe, nicht mehr ganz so schwer zu stemmen sei. Wild und frei leben wollte ich, hatte unglaublich viel Durst nach ungefähr allen Gefühlen und konnte eigentlich kein einziges ertragen. Vor zwölf Jahren ungefähr war ich auf Anna Ternheims erstem Konzert in Köln, im Luxor. Anna machte schöne, traurige, manchmal auch verzweifelte Musik, die mich mitten ins Herz traf.
Vor ein paar Tagen war ich wieder auf einem Konzert von Anna Ternheim in Köln, in der Kulturkirche, und ihre Musik ist immer noch schön und traurig und manchmal verzweifelt. Und ich bin da und ich höre zu und ich erlebe das und ich habe diesen unglaublich klugen und fantastischen (und ganz nebenbei auch sehr hübschen) Mann an meiner Seite, der meine Jacke trägt und mich im Arm hält.
Ich hätte aber auch gar kein richtiges Bild von mir heute gehabt, glaube ich, also nicht in der zweiten Klasse und auch nicht vor zwölf Jahren, da war ich 21. Da wohnte ich in einer WG mit einer ziemlich attraktiven Mitbewohnerin; ich war die mit den interessanten Freunden, mit denen man tiefsinnige Gespräche am Küchentisch führen konnte (Ich studierte ja Philosophie. Auf Magister.), sie war die mit den hübschen Männern. Naja, hübsch ist noch lange nicht schlau und schon gar noch nix zum Pferdestehlen, aber das ist einem mit 21 ja erstmal egal. Vor zwölf Jahren war ich meistens traurig, verzweifelt sogar. Ich trank viel Wein in der Hoffnung, dass die Welt, wenn man sie etwas verschwommener sähe, nicht mehr ganz so schwer zu stemmen sei. Wild und frei leben wollte ich, hatte unglaublich viel Durst nach ungefähr allen Gefühlen und konnte eigentlich kein einziges ertragen. Vor zwölf Jahren ungefähr war ich auf Anna Ternheims erstem Konzert in Köln, im Luxor. Anna machte schöne, traurige, manchmal auch verzweifelte Musik, die mich mitten ins Herz traf.
Vor ein paar Tagen war ich wieder auf einem Konzert von Anna Ternheim in Köln, in der Kulturkirche, und ihre Musik ist immer noch schön und traurig und manchmal verzweifelt. Und ich bin da und ich höre zu und ich erlebe das und ich habe diesen unglaublich klugen und fantastischen (und ganz nebenbei auch sehr hübschen) Mann an meiner Seite, der meine Jacke trägt und mich im Arm hält.
Dazwischen
liegen viel mehr als zehn Jahre und wirklich viele tausend Kilometer.
Auf die nächsten zehn, mögen sie kommen. (Ach, und Frau Schneider: Der
Marathonzähler steht jetzt bei vier. In your face! So.)
"There are twenty years to go
The faithful and the low
The best of starts, the broken heart, the stoned
There are twenty years to go
The punchdrunk and the blow
The worst of starts, the mercy part, the phone
[...]
And that's the end and that's the start of it
That's the hope and that's the part of it
That's the high and that's the heart of it
That's the long and that's the short of it
That's the best and that's the test in it
That's the doubt, the doubt I trusted in
That's the sight and that's the sound of it
That's the gift and that's the trick in it"
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