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Mehr als ein halbes Jahr ist nun Ruhe gewesen, kein Ton von mir. Man könnte meinen, ich sei nicht gelaufen. Aber das ist ein Trugschluss. Ich bin gelaufen, geschlichen, gekrochen, gerannt. Ich habe im Wortsinn tausende von Kilometern hinter mich gebracht, im übertragenen noch viel mehr.
Es gab soviel zu bewältigen, so viel wovor ich weglaufen musste und soviel, wovon ich überrannt wurde, dass das eigentliche große Ereignis meines Laufsommers nicht nur zu kurz gekommen ist, sondern bis dato kaum erwähnt wurde: Der Halbmarathon in San Francisco.
Das ist etwas schade. Ich hatte mir das so schön vorgestellt: Nachdem ich erst das Training dokumentiert hatte, wollte ich über die Anreise berichten, dann über die letzte Woche vor dem Rennen, meine Bekanntschaft mit den halsbrecherischen Hügeln und Höhen von San Francisco, Countdown, dann das Ergebnis – neue Bestzeit, vielleicht endlich die zwei Stunden ankratzen?
Doch manchmal ist das Leben so rasant und unvorhergesehen, dass man nur noch hinterrennen kann. Und plötzlich stellt man einmal mehr fest, ob man will oder nicht, worauf es beim Leben wie beim Laufen ankommt: The trick is to keep breathing. Irgendwie weitermachen, nicht aufgeben.
Genau das habe ich getan. Entscheidend ist: Ich bin angekommen. Die letzten zwei Wochen vor dem Start war der Trainingsplan zwar nur noch eine Liste voller Zahlen und von den zwei Stunden war am Ende nichts mehr zu sehen. Eine neue Bestzeit wurde es dennoch. Natürlich keine weltbewegende, aber eben meine.
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