Es ist soweit: Der erste Lauf des Trainingsplans liegt
hinter mir. Es fühlte sich fast ein bisschen feierlich an, als ich die Füße auf
den Asphalt setzte und loslief. Endlich wieder konkrete Zahlen und keine
Ausreden mehr. Ein bisschen hatte ich es vor mir hergeschoben, aber
jetzt, da der Countdown sozusagen läuft, ist es ein gutes Gefühl.
Entschlossenheit, ein Ziel vor Augen.
Ein Marathon beginnt nicht an der Startlinie. Wer sich schon
einmal auf diesen langen Weg begeben hat, weiß genau, dass er länger ist als
42,195 Kilometer. Das Durchhalten beginnt früher. Zehn bis zwölf Wochen vor dem Rennen, je
nach Plan, beginnt die Askese des Marathonläufers: Verzicht auf
Bier, Zigaretten und eine ganze Menge Freizeit, endlose Tests verrückter
Nahrungsmittel bei langen Läufen, das nervöse Fiebern, wie das Wetter am
Sonntag wird und die bis zum Renntag nicht enden wollende Angst vor
Verletzungen oder einer simplen Erkältung.
Heute ist also gewissermaßen der Startschuss gefallen. Nach
zwei Wochen jenseits der 30-Grad-Marke fühlen sich die sommerlichen 26 Grad am
Abend angenehm an, und sobald ich den Park mit seinen kühlen, schattigen Wegen
erreiche, stelle ich fest: Nicht nur der Lauf selbst wird ein Event! Die
nächsten zehn Wochen teile ich mein Laufrevier auffälliger als sonst mit vielen
sportlichen Kölnern, denn der Dienstag-Donnerstag-Samstag-Sonntag-Rhythmus
steht nicht nur in meinem Trainingsplan. Der Kölnmarathon hat begonnen...
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